Bald ist es wieder soweit, die Jahresausstellung öffnet 2023
zum zweiten Mal ihre Pforten im Münchner Künstlerhaus.
Jahresausstellung 2023
Dieses Jahr begrüßt die Münchener Künstlergenossenschaft ihre Besucher*innen
mit einer beliebten Münchner Attraktion
– der Eisbachwelle am Englischen Garten.
Mit Darstellungen wie dieser beweisen die Künstler*innen der MKG wieder einmal eindrucksvoll,
dass gegenständliche Kunst nichts von ihrer Faszination verloren hat –
im Gegenteil.
Um ihren Gästen einen tieferen Einblick in die Gedankenwelt ihrer Künstler*innen zu bieten, wird im historischen Künstlerhaus
mittels QR Code an einigen Kunstwerken ein direkter Zugang zum modernen MKG-Online-Portal geschaffen –
Tradition und Innovation wieder Hand in Hand.
Unser diesjähriges Titelbild „Moving on“ von Kathy Kornprobst zeigt uns eine künstlerische Sicht auf die Eisbachsurfer, das Video „Discomfort“ von Sascha Rapp hingegen, der so oft wie möglich im Eisbach unterwegs ist, gibt uns einen Einblick in die sportliche Wirklichkeit des Surfens mitten in der City. Auch dieses Video kann über den QR Code am Kunstwerk aufgerufen werden – damit schließt sich der Kreis zwischen Inspiration, Künstler und Werk wieder.
„Ich heiße Sascha Rapp, bin 24 Jahre alt und bin in Namibia geboren und aufgewachsen. Im October 2021 bin ich nach München gezogen und studiere hier zurzeit Medien Design. Surfen tue ich schon seid dem ich 10 bin, also war’s schon immer ein riesen Teil meiner Person und die meisten meiner Interessen drehen sich um Wasser oder extrem Sport wie Snowboarden oder Kite surfen. Leider ist der Eisbach keine echte Welle und hinterlässt keinen salzigen Geschmack im Mund, aber es gibt einem zumindest annähernd das Gefühl nach dem ich Sehnsucht habe. Ich verbringe so viel Zeit es geht draußen und vertiefen mich gerne in der Natur und unternehme so oft wie möglich Abenteuer mit Freunden.
Meine Hoffnung mit dem Kurzfilm war, das Gefühl von Ungemütlichkeit und Überwindung zu verkörpern und was genau dahinter steckt, wieso sich die Eisbachsurfer das antun im 3° Wasser surfen zu gehen mitten in einer Großstadt im tiefen Winter: Sehnsucht und das Gefühl vom Meer. Deswegen der Titel „Discomfort“ Weil wir über diese Hürde, im Vergleich zu dem was wir draus gewinnen, leicht hinwegkommen.
Für die Zukunft möchte ich mich weiterhin ins videography medium vertiefen und weiterhin nach Geschichten suchen, die außergewöhnliche Menschen im außergewöhnlichen Sport zeigen.“
Ausstellungsende im Künstlerhaus
Eintritt: 8 €, ermäßigt 5 €
Eintrittskarten im Foyer an der Kasse.
Das MKG-Online-Portal kann dieses Jahr schon während der Präsenzausstellung im Künstlerhaus besucht werden
und danach noch weitere vier Wochen.
Ausstellungsende im Online-Portal
Unser Dank geht an
das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
Staatsminister Markus Blume
Ministerialdirigentin Angelika Kraus
Ministerialrat Dr. Christoph Parchmann
Jenny Höfner
für die Unterstützung und Bewilligung fördernder Mittel.
Wir danken
dem KUV (Künstlerunterstützungsverein).
dem Förderverein Malerei, Grafik und Skulptur e. V.
der FMDK und Prof. Dr. Claus Hipp.
Danke an das Münchner Künstlerhaus
Maja Grassinger
Birgit Gottschalk
Jennifer Ruhland
Silke Haas
Bedanken möchten wir uns auch bei den Firmen, die durch ihre Anzeige in diesem Katalog die MKG unterstützt haben:
EUROPA LEISTEN
Galerie Frey
Kremer Pigmente
Kunstgießerei Andreas Hofmeister
Kunstgießerei München Hassan Göktepe
Kunstgießerei Otto Strehle
Thoma Galerie
Jahresausstellung 2022 (Rückblick)
Liebe Freunde der MKG (♀♂),
ich begrüße Sie heute im Namen aller Künstler dieser Ausstellung, deren Titel lautet:
„Zurück in die Zukunft!“ Wir haben diesen Titel bewusst gewählt, weil wir uns hier an einem
Ort befinden, mit dem die Münchener Künstlergenossenschaft historisch verbunden ist.
Schon um 1850 diskutierte man in der Münchner Künstlerschaft, dass es einen Ort geben müsste,
wo die einzelnen Münchner Künstlergruppen eine gemeinsame Heimat hätten. In den nächsten Jahrzehnten
gewann diese Idee immer mehr an Kraft, bis nach mehreren Stadien dieses Haus im März
1900 eröffnet wurde. Maßgeblichen Anteil daran hatte der bekannte Maler Franz von Lenbach, der
berühmteste Präsident der MKG. Als einer seiner Nachfolger hoffe ich, dass er heute geistig anwesend ist.
Wir sind heute also zurückgekehrt an einen Ort, dessen Grundidee es war, eine Begegnungsstätte zu schaffen zum künstlerischen
Austausch und gegenseitiger Befruchtung im Kontakt mit dem Bürgertum der Stadt. Ein Ziel, das nach über 120 Jahren noch
immer durch das vielfältige kulturelle Programm des Hauses am Leben gehalten wird. Früher durch das Ehepaar Peter und Maja
Grassinger und heute durch Frau Birgit Gottschalk und ihrem Team. Wir können daran sehen, dass Ideen von Wert nie wirklich
verschwinden, sondern immanent in der Welt existieren, auch wenn es Zeiten gibt, in denen sie scheinbar schwächer zu sein
scheinen.
Ich nerve meine Kollegen oft, wenn ich verkünde, dass es die Münchener Künstlergenossenschaft gar nicht gibt, sondern nur
die Idee der MKG, so wie die Fünfte von Beethoven nur dann lebendig ist, wenn ein Orchester die schwarzen Punkte auf den
Notenlinien zum Leben erweckt. Also: das Orchester sind wir.
Welcher Austausch, welche Künstlerfeste, welch quirliges Leben in diesen Räumen stattfand, können wir uns heute kaum vorstellen
im Zeitalter von Netflix und Konsorten. Deshalb möchten wir mit dem diesjährigen Kalender eine Reihe vorstellen, die mit
historischen Fotos aus dem Besitz der MKG einen kleinen Eindruck vermittelt, wie Künstler vor über 100 Jahren in München die
Kunst feierten und lebten. Dieser historischen Vergangenheit sind wir uns in der Münchener Künstlergenossenschaft bewusst. Auch
aus diesem Grund haben wir uns der Pflege der gegenständlichen Kunst verschrieben, die seit vielen Jahren in allen Künstlerkreisen
gepflegt wird. Manchmal erlaube ich mir den Witz, dass die MKG schon immer Avantgarde war, nur keiner wusste es.
Bis jetzt habe ich rudimentär über die Geschichte gesprochen, also über das „Zurück“.
Nun gestatten Sie mir einige Sätze zu dem Wort „Zukunft“ in unserem Ausstellungstitel.
Wie wir alle aus eigener Lebenserfahrung wissen, kann jede Krise Kräfte und Bewusstsein erwecken, das es vorher nicht gab.
Für uns in der Pandemie bedeutete es, die Instrumente nicht wegzulegen und das Orchester am Spielen zu halten. Als erstes gelang
es uns in der Pandemie, einen Förderverein zu gründen. Damit aber nicht genug. 2021 machte sich die MKG zukunftsfähig, indem
sie mit einem professionellen Format ihre erste digitale Ausstellung vorstellte. Gerne erinnere ich mich an unsere Ausstellungseröffnung,
die wir hier aus dem Haus live online mit Frau Gottschalk gestalten durften. Wir wollten der Pandemie nicht gestatten,
uns in die Unsichtbarkeit zu verdrängen. Und ich sage ganz offen, dass wir ohne diese Schwierigkeiten nicht auf die Idee gekommen
wären, uns mit viel Anstrengung und großem finanziellen Einsatz in der digitalen Welt zu verankern. Wie sehr wir uns damit auf
dem richtigen Weg befanden und befinden, zeigte uns die Reaktion von unserem heutigen Schirmherr Minister Sibler, der uns eine
wunderbare Grußbotschaft per Video zusandte.
Dass die MKG sich ganz vorne befindet mit ihren Aktivitäten, möchte ich kurz zeigen. Vor kurzem gab es einen vielbeachteten
Vortrag von Herrn Hollein, dem Direktor des Metropolitan Museums, mit dem Titel: „Kunstmuseum im digitalen Zeitalter“.
Insgesamt 54 Mitarbeiter seines Museums kümmern sich seit einiger Zeit im „Digital Department“ um die Präsenz der Sammlung
im digitalen Raum und den Sozialen Medien. Selbst die ehrwürdigen Uffizien in Florenz zeigen ihre Werke auf TikTok, der bekannten
Social-Media-Plattform. Auch haben sich Galerien und Kunsthandel auf mannigfaltigen Plattformen im Internet etabliert,
um ihre Kunstwerke zum Verkauf anzubieten.
Eine Erkenntnis aber ist wichtig: Präsenz-Ausstellung und digitale Ausstellung können sich gegenseitig nicht ersetzen. Vielleicht
könnte man zusammenfassend sagen, dass eine hybride Ausstellungsaktivität die Zukunft sein wird. Das Kunstpublikum wird
sich nie von der direkten Begegnung mit dem Kunstwerk abbringen lassen, die Inspiration durch ein digitales Format aber
gerne annehmen.
Ich habe versucht, den Titel unserer Ausstellung „Zurück in die Zukunft“ mit einigen Sätzen transparent zu machen. Es wäre
noch viel zu sagen, aber mit Erich Kästner „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ möchte ich schließen. Wir alle hoffen, dass
die Welt wieder in sicheres Fahrwasser gelangt und wir Künstler wieder ohne Beschränkungen unserem Publikum unsere
Werke zeigen können.
Ihr Nikos W. Dettmer
Präsident