Matinee:
13. Juni 2021, 11 Uhr
(geschlossene Veranstaltung)
Beginn der Ausstellung:
13. Juni 2021, 14 Uhr
(URL folgt)
Ende der Ausstellung:
11. Juli 2021, 18 Uhr
Matinee:
13. Juni 2021, 11 Uhr
(geschlossene Veranstaltung)
Beginn der Ausstellung:
13. Juni 2021, 14 Uhr
(URL folgt)
Ende der Ausstellung:
11. Juli 2021, 18 Uhr
Liebe Freunde der MKG,
in den Jahren 2018 und 2019 hat die MKG Persönlichkeiten geehrt, die sich um die Kultur in München verdient gemacht haben. In diesem Jahr ehren wir einen Verein, der sich seit Jahrzehnten für das Wohl von Künstlern einsetzt. Gemeint ist das Paul Klinger Künstlersozialwerk, das 2019 sein 45-jähriges Bestehen gefeiert hat. Ich freue mich persönlich über unsere Wahl, da ich das Privileg hatte, selber einige Jahre dem Vorstand des Paul Klinger Künstlersozialwerkes anzugehören. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr diese Organisation Künstlern aller Sparten bei der Bewältigung ihrer Alltagsprobleme zur Seite stand und steht.
Die Wahl, Kunst als Beruf ausüben zu wollen, hat seine Konsequenzen. Die meisten treffen diese Wahl schon sehr früh. Eigentlich eher unbewusst, ohne sich über eben diese Konsequenzen bewusst zu sein. Nicht von ungefähr wird dem Künstler ein gewisser Realitätssinn abgesprochen, den der Alltag von jedem fordert.
Und doch kann man sich allerdings fragen, ob dieser fehlende Realitätsbezug nicht zur Psychologie des Künstlers gehört. Denken wir an die Bemerkung von Max Reinhardt, dass der Künstler ein Mensch ist, der die Kindheit in die Tasche gesteckt hat, um damit weiter zu spielen. Das Spiel eines Kindes ist ohne Verantwortung, angebunden an etwas Überraumzeitliches, das noch nicht vom Fluss der eigenen Gedanken blockiert wird. Das Bewusstsein von Gefahr und der Gedanke an Vorsorge stehen noch nicht im Zentrum der eigenen Gedankenwelt. Mit den Jahren gewinnt die Balancierung zwischen den Forderungen der Außenwelt und den Forderungen der nach Ausdruck ringenden Innenwelt immer mehr an Brisanz.
Im Alltag wird die wahre Kunst zur Ware „Kunst“, sofern man von künstlerischer Tätigkeit leben möchte. Gefordert werden Stetigkeit und Reproduzierbarkeit des eigenen Könnens. Im Gegensatz zu bildenden Künstlern haben es Schauspieler und Musiker einfacher, falls es Ihnen gelingt, in den Institutionen wie Theater und Orchester einen Platz zu ergattern. Doch auch ihnen droht die Sorge um Altersversorgung und zeitweiser Arbeitslosigkeit.
Vielen mögen diese Aspekte des Daseins als Berufskünstler als unromantisch erscheinen. Im Bewusstsein des jugendlichen Künstlers hat diese Problematik wenig Platz. Zu groß erscheinen die Möglichkeiten des Lebens. Aber schon nach einigen Jahren nehmen die ökonomischen Probleme immer größeren Platz ein. Nur sehr wenigen gelingt der durchschlagende ökonomische Erfolg in relativ kurzer Zeit. Hier haben wir es meist mit Künstlern aus der Musikbranche zu tun. Aber auch dort sind es wenige, die über Jahrzehnte einen kontinuierlichen Erfolg erleben können. Im Raum der bildenden Kunst sind es ca. 2 von 100 Künstlern, die nur von der Produktion ihrer Kunstwerke leben können. Oft werden Kompromisse geschlossen, die aus Nebentätigkeiten oder Kursangeboten bestehen.
Viel wäre zu diesem Thema noch zu sagen. Aber wie wir wissen, ist Diagnose der unpraktische Weg hin zu einer Verbesserung. Den praktischen Weg schlug der Schauspieler Paul Klinger in den sechziger Jahren ein, als er sich persönlich um die beruflichen Voraussetzungen seiner Schauspielkollegen einsetzte. Hieraus entstand im Laufe der Jahre das Paul Klinger Künstlersozialwerk, das sich heute um die Probleme in allen künstlerischen Sparten kümmert. Seien es Fragen zu Altersversorgung, Mediation zwischen Künstler und Künstlersozialversicherung oder kurzfristiger finanzieller Unterstützung in persönlichen Notlagen. Diesen, für viele Künstler segensreichen Verein, wollen wir heute ehren. Wir wünschen uns, dass der Verein in den nächsten Jahren weiter gedeiht und in seinen Möglichkeiten wächst.
(Präsident)
das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
Staatsminister Bernd Sibler
Ministerialdirigentin Angelika Kaus
Leitende Ministerialrätin Barbara Lüddeke
für die Unterstützung und Bewilligung fördernder Mittel.
Wir danken
dem KUV (Künstlerunterstützungsverein).
der FMDK und Prof. Dr. Claus Hipp.
Danke an die Direktion des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst
Ltd. Direktorin Dr. Sylvia Schoske
Dr. Arnulf Schlüter
sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
für die Unterstützung.
Bedanken möchten wir uns auch bei den Firmen, die durch ihre Anzeige in diesem Katalog die MKG unterstützt haben:
boesner GmbH
Bratwurstherzl
Drescher Immobilien
EUROPA LEISTEN
Galerie Frey
Kremer Pigmente
Kunstgießerei Andreas Hofmeister
Kunstgießerei München Hassan Göktepe
Kunstgießerei Otto Strehle
Kurt Petzenhammer Gemälderahmen
Schachinger Künstlerbedarf
Erstellt von Erika Nieberle, Mitglied des MKG-Vorstands. Bestellung der Langfassung (DVD) unter office@mkg1868.de.
Wir wünschen allen Besuchern und Künstlern eine inspirierende und erfolgreiche Austellung 2019.
Erstellt von Erika Nieberle, Mitglied des MKG-Vorstands. Bestellung der Langfassung (DVD, 56 Minuten) unter office@mkg1868.de.